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Über uns

Wie alles anfing


Wir befinden uns im Jahre 1987. Ganz Deutschland ist frei von sprachwissenschaftlicher Kriminalistik. Wiesbaden, Bonn, Gießen und Castrop-Rauxel liegen tief im forensisch-linguistischen Dornröschenschlaf.

Ganz Deutschland? Nein! An der Universität - GH - Siegen wird unbeeindruckt von Amtsschimmel und Uni-Mief gehandelt. Und das ist nicht leicht für jene deutschen Behörden ("Das ist schon immer so gewesen") und Hochschul-Theoretiker ("Wo kommen wir denn da hin?"), die allein die Verantwortung tragen; dafür, dass dieses unser Land in Sachen "Forensischer Linguistik" dem internationalen Standard zügig hinterherhinkt.

Was versteht man unter "Textuntersuchung"? Und welches sind die Anforderungen für Textsachverständige? Im Sommer 1987 wurden in Siegen die Rahmenrichtlinien für diesen neuen Sachgebietsbereich in Deutschland erstmals erarbeitet. Danach wurde diese Thematik zügig weiterverfolgt.

Von Beginn bis heute

Anfänge der Aktivitäten zur Forensischen Linguistik an der Universität - Gesamthochschule Siegen

Erarbeitung eines Ausbildungsprogrammes

für Textsachverständige, einschließlich gutachterlicher Bestellungsvorrausetzungen.
SS 1987

Diverse Lehrveranstaltungen

am Fachbereich 3, zahlreiche Seminararbeiten.
Seit WS 87/88

Kurzvorstellung

der Forensischen Linguistik in der Siegener Hochschulzeitung (3/87).
Oktober 1987

Vortragsveranstaltung und Demonstration

der praktischen Möglichkeiten der Forensischen Linguistik bei der Kriminalpolizei Siegen, für Kriminalbeamte und Staatsanwälte aus der Region.
12.12.1989

AStA-Ringvorlesung

"Sprachwissenschaftler vor Gericht - forensische Linguistik".
15.-18.01.1990

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May 2016

Panel Session

"Forensic Linguistics - Text Attribution in a Forensic Setting" im Rahmen des Internationalen Kongresses "DAS NEUE MEDIUM - Datenverarbeitung in den Geisteswissenschaften.
08.06.1990

Beitrag zur Kritik

an der sprachwissenschaftlichen Kriminalistik ("Gibt es einen Individualstil?") in der Siegener Hochschulzeitung (2/90, S.15-16).
November 1990

Studentenbeiträge in der Siegener Hochschulzeitung (2/91)

Petra Winkelmann: "Top-Terroristen oder Handlanger?" (S.21); Michael Treude / Katja Schütte: "Der Heiratsschwindler aus dem Morgenland" (S. 34-36).
Juli 1991

Fachliche Bestellungsvorrausetzungen (Rahmenrichtlinien) für den Sachgebietsbereich "TEXTUNTERSUCHUNG" (Auszug) - Stand: Sommer 1987 (der Industrie- und Handelskammer zu Köln, dem Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT, Bonn) und dem Bundeskriminalamt (BKA) vorgelegt).

  1. Definition des Sachgebietsbereiches und Sachgebietseinteilung
    • Die Textuntersuchung beschäftigt sich mit Sprachproduktionen (Texten) aller Art zur Ermittlung ihrer Echtheit oder Unechtheit sowie zur Beurteilung und Identifizierung ihrer Urheber anhand sprachlicher (individualistischer bzw. ideolektaler) Merkmale. Dabei ist besonders wichtig, dass Schreiber (Sprecher) und Verfasser eines Textes so lange zu unterscheiden sind, bis beider Identität bewiesen ist.
    • Sachgebietseinteilung
      • Schriftsprache (schriftliche Texte)
      • Gesprochene Sprache (mündliche Texte)
  2. Vorbildung des Sachverständigen
  3. Allgemeine Fachkenntnisse
    • Gegenstand der Textuntersuchung, ihre allgemeinen wissenschaftlichen Grundlagen und Teildisziplinen sowie ihre Bezüge zu den Nachbardisziplinen
    • Sprach- und Schreibnormen, sprachliche Variabilität, linguistische Differenzialdiagnose der individuellen Abweichungen von Sprechern / Schreibern
    • Allgemeine stilistische, sprachstatistische und computergestützte Textanalyse, z.B. statistische Textpartitur nach FUCKS, Allgemeiner Deutscher Sprachtest nach Steinert
    • Praxis der Gutachtenerstattung
    • Grundkenntnisse im Zivil- und Strafprozessrecht, insbesondere Sachverständigenrecht
  4. Besondere Fachkenntnisse: Sprachebenem und entsprechende Urheberprofile
    • Akustische und auditive Phonetik (Identifizierung von Sprechern anhand ihrer Stimm- und Sprech-Merkmale)
    • Rechtschreibung (Orthographie) und Grammatik
    • Morphematik (Formenlehre und Wortbildungslehre)
    • Syntax ("Satzbaulehre"), syntaktische Analyseverfahren wie z.B. die syntaktische Textpartitur nach WEINRICH.
    • Lexematik / Semantik (Wortschatz- und Wortgebrauchslehre), z.B. PC-Konkordanzanalyse nach ROLSHOVEN.
  5. Besondere Fachkenntnisse: Linguistische Teildisziplinen
    • Textlinguistik und Theorie der Textproduktion. Untersuchungsgegenstand: Prozessuale Strukturen und Strategien des Textproduzenten
      • Text-Basis-Analyse nach KINTSCH und VAN DIJK
      • Informationsprofil-Analyse bzw. Thema-Rhema-Analyse nach der "Funktionellen Satzperspektive" der PRAGER SCHULE
    • Prozentuale ATN-Analyse nach DE BEAUGRANDE
    • Text-Sorten Linguistik. Untersuchungsgegenstand: Text-Sorten-Kompetenz des Verfassers
    • Fachsprachen-Linguistik. Untersuchungsgegenstand: Berufsgruppe des Verfassers
    • Soziolinguistik. Untersuchungsgegenstand: Soziale Schicht des Schreibers bzw. Verfassers
    • Psycholinguistik. Untersuchungsgegenstand: Kognitiv-emotionale Prozesse und verbale Intelligenz des Verfassers
    • Fehlerlinguistik. Untersuchungsgegenstand: Sprachliches Fehlerprofil des Schreibers/Verfassers
    • Areallinguistik und Dialektologie. Untersuchungsgegenstand: Regionale Herkunft des deutschen Schreibers/Verfassers
    • Kontrastive Linguistik und Fremdsprachen-Linguistik. Untersuchungsgegenstand: Muttersprache des Schreibers/Verfassers als fremdsprachliches "Substrat"
    • Diachrone Sprachbetrachtung (Sprachnorm Veränderungen, Entwicklung des Deutschen auf allen Sprachebenen in den letzten 80 Jahren)
    • Alle genannten Sprachebenen und linguistischen Teildisziplinen, zuzüglich der Semiotik (allgemeinen Zeichentheorie) der Systemlinguistik (strukturalen Sprachwissenschaft), der Pragma und Patholinguistik sowie anderer, insbesondere fachübergreifender Disziplinen und Nachbarwissenschaften.